Hallo,
Meine kleine ist fast 1,5 Jahre alt.
Seit ein paar Wochen frage ich mich hin und wieder ob sie unglücklich ist oder gar traurig... Sie wirkt manchmal so teilnahmslos, verträumt..
Meist, wenn ich versuche mit ihr zu spielen, beachtet sie mich nicht. Ich bleibe dann noch in der Nähe falls sie dann doch mal möchte, dass wir gemeinsam ein buch anschauen.
Wenn wir mal mit anderen Kindern sind, beachte sie sie kaum und spielt lieber für sich. Auch damals in Eltern-Kind Treffen.
Nun frage ich mich als Mutter natürlich ob das meine Schuld ist. Ich persönlich bin auch nicht der extrovertierteste Mensch aber umso mehr habe ich mich dafür eingesetzt und bin über meinen schatten gesprungen und haben 3 verschiedene Eltern-Kind Kurse besucht und waren viel unterwegs. Sie mag Kinder beim Spielen zuzusehen aber mit denen spielen mag sie einfach nicht. Ich habe mir selbst dann eigentlich gesagt, dass es mit der KiTa schon kommen wird...
Ich hatte in den 1,5 Jahre auch leichte psychische "Probleme". Viele Gedanken bezüglich meines Berufes (bis hin zur Kündigung), wir sind dann auch noch umgezogen und nun steht bald die Krippe an, was mich auch noch Mental völlig aus der Bahn wirft...
Sie ist nicht täglich so und auch nicht dauerhaft. Aber manchmal liegt sie mitten am Tag auch einfach auf ihrem Spielesofa, hört Musik von ihrer Tonie Box und schaut an die Decke.
Ein tag für ein paar Stunden wirkte sie traurig. Jedesmal wenn sie "nochmal" sagte, zitterte leicht ihre stimme und ihre augen glänzten, als würde sie gleich weinen....
Liegt es an mir? Spürt sie, dass ich so unglücklich bin Und ist es deswegen auch? Sie ist auch sehr Mama bezogen derzeit ...
Hallo Amilia,
hoffentlich stört es dir nicht, dass ich auf deinen Brief antworte.
ich habe gerade gelesen.
ich Schreibe jetzt aus meiner Perspektive und Wahrnehmung.
als ich es gelesen habe, konnte ich deine Angst , Verzweiflung, Unsicherheit aber auch den Scham , die Vorwürfe spüren.
du sagst , dass deine Tochter traurig ist. Denke, die Kinder sind von der Natur nicht traurig, meistens steckt eine Emotion dahinter, wie Angst oder Unsicherheit. mir kam es so rüber, als sie sich einen sicheren Ort für sich geschaffen hat.
ich weis es nicht ob das hilft , aber ich würde mit ihr feste Rituale erschaffen.
z.b vor dem schlafen , buch über Krippe und Eingewöhnung lesen, Entspannungsmusik, in der Früh, bevor der Tag los geht, 5-10 min für euch beiden nimmt .
sie ansprechen, was sie fühlt und offen sagen wie du dich fühlst.
ich weis , wir Mütter versuchen immer stark zu bleiben aber ich denke dass ich genau der Fehler .
wir wollen unseren Kinder auch beibringen, dass es ok ist manchmal sich so zu fühlen unf gemeinsam eine Lösung zu finden .
liebe Grüße an euch .
Milena
Hallo Amalia,
vielen Dank für ihre Rückmeldung, über die ich mich sehr freue. Besonders, weil Sie mit uns teilen, dass es Ihrer Tochter von Anfang an gut in der Krippe gefällt und sie ihre Umgebung grade neugierig erkundet und entdeckt. Wie schön!
Sie erwähnen, dass es Ihnen bei allem Wissen darüber, dass dieser Entwicklungsschritt jetzt dran ist, nicht leicht fällt, Ihre Kleine ein Stück loszulassen. Das kann ich (und mit Sicherheit sehr viele Eltern denen es so ergeht) gut verstehen. Das eigene Kind nach der Babyphase in Kita oder Krippe anzudocken, tut bei aller Freude über "Erfolge" des Kindes oft weh. Nicht nur die Kinder, sondern auch die Eltern müssen sich ja "eingewöhnen" und das Loslassen erstmal lernen. Da können dann auch mal Tränen bei den Erwachsenen fließen, denn es ist eben soetwas wie ein Abschiednehmen von der besonders intensiven Bindungsphase.
Gut, dass Ihr Partner jetzt an Ihrer Seite steht! Ich hoffe, dass Sie auch von den Kitamitarbeitenden oder weiteren Personen Ihres Umfeldes eine unterstützende Begleitung erhalten.
Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie alles Gute, fühlen Sie sich Willkommen weider zu schreiben.
bke-Hana Blum
Hallo Amalia,
Sie schrieben beim letzten Mal, dass es deutliche Verbesserungen gibt. Haben die angehalten? Geht es weiter gut?
bke-Claudia Rohde
Hallo bke-Claudia Rohde,
Aktuell haben wir die Krippeneingewöhnung. Für mich ist es sehr viel härter als gedacht aber meiner kleinen gefällt es seit Tag 1 an so sehr.
Wir haben bis Mai regelmäßig Mal- oder Eltern-Kind-Kurse besucht. Und ich glaube, dass ihr der regelmäßige Kontakt einfach gefehlt hat. Auch wenn die sehr Ruhig ist und eher die Beobachter Rolle spielt ist sie dennoch sehr neugierig und will die ganze Welt entdecken.
Für mich ist es gerade nur eine harte Zeit, weil ich mein Baby "loslassen" muss. Aber ich weiß, dass sie das braucht und sehe wie gut ihr das tut. Und wenn sie Nähe möchte dann holt sie sich die auch. Mein Partner ist mir auch da eine sehr große Stütze und hilft mir mit allem umso mehr.
Vielen Dank für die Nachfrage!
Amalia
Hallo Amalia,
Sie schrieben beim letzten Mal, dass es deutliche Verbesserungen gibt. Haben die angehalten? Geht es weiter gut?
bke-Claudia Rohde
Guten Tag Amalia,
ich begrüße Sie herzlich in unserem Elternforum. Mein Nickname hier ist bke-Ina Schweizer ich bin Teil des Moderatorenteams.
Sie machen sich Sorgen um Ihre kleine Tochter, die sich nicht immer auf Interaktionen einlassen mag und in sich versunken wirkt.
Dass Ihre Tochter nicht mit anderen Kindern spielt, ist eigentlich altersgerecht. Kinder im Alter Ihrer Tochter spielen meist nebeneinander her, interagieren kurz und spielen dann für sich weiter. Je nach Temperament des Kindes, nimmt es aktiver daran teil, oder nimmt eher eine Beobachterrolle ein.
Auch dass Ihre Tochter punktuell nicht mit Ihnen spielen mag, kann verschiedene Gründe haben. Vielleicht ist sie in dem Moment gerade überreizt und versucht sich zu regulieren (was ihr ja toll gelingt, wenn sie schon für sich Musik hören mag), oder sie war gerade mit etwas beschäftigt und Sie haben ihr Spiel unabsichtlich unterbrochen. Gibt es denn auch Situationen, wo sich Ihre Tochter bemerkbar macht und Interaktion einfordert?
Kinder im Alter Ihrer Tochter sind fürs Überleben auf ihre Bezugspersonen angewiesen und beobachten diese daher sehr genau. Sie können Gesichtsausdrücke schon recht gut deuten, sie bemerken Unterschiede in der Stimmlage, sie registrieren, wenn die Bezugsperson verspätet, oder gar nicht auf übliche Versuche der Kontaktaufnahme reagiert (z.B. weil man ganz in Gedanken versunken ist). Es ist also durchaus möglich, dass Ihre Tochter bemerkt, wenn es Ihnen nicht so gut geht. Ganz wichtig ist es mir aber, hier nicht von Schuld zu sprechen. Es ist nicht Ihre Schuld, wenn Ihre Tochter bemerkt, dass Sie etwas belastet. Wichtig ist jedoch, dass Sie auch gut für sich sorgen. Wir müssen nicht durchgehend tiefenentspannt in unserer Mitte ruhen um gute Eltern zu sein, aber je besser es uns geht, desto präsenter können wir normalerweise für die Kinder sein. UND: Kinder sind sehr resilient (widerstandsfähig). Auch wenn es sie herausfordert (und sicherlich zeitweise überfordert) wenn Bezugspersonen durch eigene Belastung nicht so emotional präsent sein können, wie üblich, können sie dies bis zu einem gewissen Grad verarbeiten.
Wenn Sie sich jedoch das Verhalten Ihrer Tochter weiterhin als auffällig erleben, können Sie auch jederzeit Ihren Kinderarzt um einen Termin bitten und dort Ihre Sorge formulieren. Oder Sie kontaktieren vor Ort eine Beratungsstelle (z.B. Frühe Hilfen). Natürlich sind wir auch hier im Forum weiter mit Rat für Sie da. Ich wünsche Ihnen hier einen hilfreichen Austausch mit anderen Eltern und uns Moderatoren.
Viele Grüße,
bke-Ina Schweizer
Hallo bke-Ina-Schweizer,
Ich habe ganz vergessen zu Antworten, habe dennoch Ihren Ratschlag befolgt und habe versucht an mir selbst zu arbeiten.
Sie ist tatsächlich eher die Beobachterin wenn es um andere Kinder geht. Sie schaut sich viel ab und wenn sie sich sicher ist, interagiert sie mit denen.
Ich weiß nicht ob es von meiner Tochter aus nur eine Phase war oder ob es nun tatsächlich an mir lag. Ich habe mich nun nicht zu 100% "erholt" aber mental hat es sich schon gebessert.
Vielen Dank!
Liebe Grüße,
Amalia
Guten Tag Amalia,
ich begrüße Sie herzlich in unserem Elternforum. Mein Nickname hier ist bke-Ina Schweizer ich bin Teil des Moderatorenteams.
Sie machen sich Sorgen um Ihre kleine Tochter, die sich nicht immer auf Interaktionen einlassen mag und in sich versunken wirkt.
Dass Ihre Tochter nicht mit anderen Kindern spielt, ist eigentlich altersgerecht. Kinder im Alter Ihrer Tochter spielen meist nebeneinander her, interagieren kurz und spielen dann für sich weiter. Je nach Temperament des Kindes, nimmt es aktiver daran teil, oder nimmt eher eine Beobachterrolle ein.
Auch dass Ihre Tochter punktuell nicht mit Ihnen spielen mag, kann verschiedene Gründe haben. Vielleicht ist sie in dem Moment gerade überreizt und versucht sich zu regulieren (was ihr ja toll gelingt, wenn sie schon für sich Musik hören mag), oder sie war gerade mit etwas beschäftigt und Sie haben ihr Spiel unabsichtlich unterbrochen. Gibt es denn auch Situationen, wo sich Ihre Tochter bemerkbar macht und Interaktion einfordert?
Kinder im Alter Ihrer Tochter sind fürs Überleben auf ihre Bezugspersonen angewiesen und beobachten diese daher sehr genau. Sie können Gesichtsausdrücke schon recht gut deuten, sie bemerken Unterschiede in der Stimmlage, sie registrieren, wenn die Bezugsperson verspätet, oder gar nicht auf übliche Versuche der Kontaktaufnahme reagiert (z.B. weil man ganz in Gedanken versunken ist). Es ist also durchaus möglich, dass Ihre Tochter bemerkt, wenn es Ihnen nicht so gut geht. Ganz wichtig ist es mir aber, hier nicht von Schuld zu sprechen. Es ist nicht Ihre Schuld, wenn Ihre Tochter bemerkt, dass Sie etwas belastet. Wichtig ist jedoch, dass Sie auch gut für sich sorgen. Wir müssen nicht durchgehend tiefenentspannt in unserer Mitte ruhen um gute Eltern zu sein, aber je besser es uns geht, desto präsenter können wir normalerweise für die Kinder sein. UND: Kinder sind sehr resilient (widerstandsfähig). Auch wenn es sie herausfordert (und sicherlich zeitweise überfordert) wenn Bezugspersonen durch eigene Belastung nicht so emotional präsent sein können, wie üblich, können sie dies bis zu einem gewissen Grad verarbeiten.
Wenn Sie sich jedoch das Verhalten Ihrer Tochter weiterhin als auffällig erleben, können Sie auch jederzeit Ihren Kinderarzt um einen Termin bitten und dort Ihre Sorge formulieren. Oder Sie kontaktieren vor Ort eine Beratungsstelle (z.B. Frühe Hilfen). Natürlich sind wir auch hier im Forum weiter mit Rat für Sie da. Ich wünsche Ihnen hier einen hilfreichen Austausch mit anderen Eltern und uns Moderatoren.
Viele Grüße,
bke-Ina Schweizer